Kino ohne Talent
roman

Das Grauen der Tiefe: Kapitel I

Vor mehr als einem halben Jahrhundert sah sich die Berliner Regierung nicht mehr in der Lage, dem wachsenden Heer der Geringverdiener, Arbeitslosen und Armen Herr zu werden. Straßenschlachten bei Demonstrationen gegen Hartz XV gehörten genauso zur Tagesordnung wie die Straßenschlachten gegen Sparpakete aller Art. Die Polizei hatte sich darauf mit der Zeit eingerichtet und war deswegen entsprechend ausgestattet. [mehr]


Das Grauen der Tiefe: Kapitel II

Damit Neu-Berlin nicht wie eine Gebäudeansammlung auf einem hässlichen Betonklotz mitten in der Landschaft von Brandenburg läge, hatten Stadt- und Landschaftsplaner beschlossen, den Sarkophag unter einem Tafelberg zu verstecken. Somit lagen die westlichen Außenbezirke von Neu-Berlin an einem Hang mit Westlage. Durch diesen cleveren Schachzug wurde Neu-Berlin im Winter auch noch zum Ski-Gebiet. [mehr]


Das Grauen der Tiefe: Kapitel III

Das Chéz Guevara lag im Erdgeschoss eines hinter zentimeterdicken Stahlplatten geschützten Wohnhauses. Der Schutz war nötig, da sich in der Gegend allerlei Verrückte rumtrieben. Es wurde von einem alten Anarchisten gegründet, der immer mit schwarzem Vollbart und Barett rumrannte und deswegen Che Guevara genannt wurde, wie der alte kommunistische Feldherr aus Kuba. Zuerst war es nur ein Schutzraum für Gleichgesinnte. Doch bald bemerkte man, dass man beim Warten Durst bekommt. So wurde aus dem Schutzraum mit der Zeit ein Schankraum. Im Gegensatz zu anderen Kneipen, die den jeweiligen Kollektiven auch als Ausgangsbasis für diverse offensive Aktionen dienten, war hier Konsens, dass vom Chéz Guevara nichts ausging - außer schlechter Musik und Gegröle. [mehr]


Das Grauen der Tiefe: Kapitel IV

Da sich die Kosten beim Überdachen des Fernsehturms verzehnfacht hätten, hatte man einfach ein Loch in der Decke des Sarkophags gelassen, so dass die Kugel nun 20 Meter über dem neuen Boden schwebte. Durch den Turm bestand eine sichere Verbindung nach unten, weshalb die Städtische Schutztruppe alles im Umkreis von 100 Metern platt machte, um dort ihre Hauptkaserne zu errichten, von der aus sie immer wieder Missionen in die Unterwelt schickte. Unten am alten Fuß des Turms waren Bewegungsmelder, vollautomatische Waffen und Minenfelder dazu da, die Katakombenkrüppel davon abzuhalten, nach oben durchzubrechen. Es gelang ihnen niemals. Niemand konnte die Städtische Schutztruppe überwinden. Sie waren Schild und Schwert des Bürgerpräsidenten im Kampf um eine friedliche Gesellschaft, sie waren das Bollwerk gegen die Barbaren aus der Unterwelt. [mehr]


Das Grauen der Tiefe: Kapitel V

Thul war ein Metallfreak, ein Bastler, ein irrer Hilfsschlosser, wenn er ein Stück Stahl zwischen seine stets verbrannten Fingerkuppen bekam, wurde früher oder später etwas Gefährliches daraus. [mehr]


Das Grauen der Tiefe: Kapitel VI

Edgar wanderte unruhig in seiner Kammer in der Hauptkaserne der Schutztruppe umher. Seit dem Durchbruch an der Siegessäule war Isabell verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. Er wartete seit Stunden auf eine Nachricht von ihr, dass es ihr gut ging. Er hatte auch schon unzählige Male bei ihr zu Hause angerufen, für den Fall, dass ihr Handy aus sei. Sie war sein Expressticket zum gehobenen Dienst. Nie wieder durch die finstere und stinkende Unterwelt kriechen und sich mit irgendwelchen Katakombenkrüppeln herumschlagen. Nein, das wollte er so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er schwang sich, im Hof der Hauptkaserne, auf sein Hoverbike und fuhr so schnell er konnte nach Lichterfelde zur Villa des Großkommandanten. [mehr]


Das Grauen der Tiefe: Kapitel VII

Bisher war es immer sein Plan gewesen, seine Tochter mit einem der jungen aber dennoch einflussreichen Offiziere zu verheiraten, um so die gesamte Städtische Schutztruppe hinter sich zu bringen. [mehr]


Das Grauen der Tiefe: Kapitel VIII

Die Bewohner von P'Berg hielten sich für kultiviert, da sie eine eigene Kirche hatten, in der Gottesdienste abgehalten wurden und sie sich strikt vegan ernährten. Keine Ratten oder Mäuse landeten auf ihren Tellern. Größtenteils ernährten sie sich von Moosen und Flechten und anderem Gestrüpp, das sie fanden. Sie verabscheuten Gewalt, solange ihr Gott diese nicht guthieß und sie über den Schamanen legitimierte. Eigentlich ein ganz friedliches Völkchen. [mehr]


Das Grauen der Tiefe: Kapitel IX

Kette hielt sich eine kalte Bierflasche auf sein blaues Auge. Nachdem er den Selbstgebrannten abgesetzt hatte, hatte Thul ihn mit einem rechten Haken ins Reich der Träume befördert. [mehr]


Das Grauen der Tiefe: Kapitel X

Im Offizierskasino angekommen, setzte sich Edgar an die Bar und bestellte einen doppelten Wodka. [mehr]


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